„Getrocknetes Brot können Pferde ruhig essen“
Die meisten Brotsorten bestehen aus Weizen- oder Roggenmehl. Somit handelt es sich um zwei schwer verdauliche und damit ungeeignete Getreidesorten. Hinzu kommt, dass die im Brot enthaltenen Cerealien zu Verklebungen führen. Dadurch entstehen Verdauungsprobleme, die zu Koliken führen können. Brot ist definitiv kein Pferdefutter!!!
„Gras ist grün“
Das ist nicht richtig. Pferde sehen Gras in grau braun. Klar sehen sie nur blau und gelb.
„Müsli macht dick“
Die Mischung macht’s. Viele Pferdehalter schätzen das Verhältnis zwischen Arbeit und Fütterung falsch ein, so dass das Pferd zu viel Futter erhält.
„Den sticht der Hafer“
Ein weit verbreitetes altes Stichwort, das ausdrücken soll, dass Hafer die Pferde verrückt macht.
Hafer ist ein traditionelles Kraftfutter. Es hat einen hohen Faseranteil, wodurch die Pferde zum Kauen angeregt werden. Zudem ist Hafer durch seine Schleimstoffe verdauungsfördernd und Lieferant von essentiellen Aminosäuren.
„Pferde erkennen Giftpflanzen und fressen sie nicht“
Regelmäßige Kontrollen der Weiden sind unbedingt notwendig!
Viele Giftpflanzen schmecken bitter, weshalb sie von Pferden gemieden werden. Steht aber nicht ausreichend Futter zur Verfügung, fressen die Pferde auch die Giftpflanzen. Zudem heutzutage in Parks oder Gärten exotische Sorten stehen, die verbreitet werden, in denen Pferde keine Erfahrung sammeln konnten.
„Ist Stroh nur Einstreu ist die Qualität egal“
Auf Stroh eingestallte Pferde, fressen dieses auch. Das eine Pferd mehr, das andere weniger. Steht wenig anderes Raufutter zur Verfügung, wird auch verdorbenes oder schimmelpilzbefallendes Stroh gefressen.
„Fohlen brauchen viel Kraftfutter, so dass sie schneller wachsen“
Fohlen haben einen hohen Energie- und Nährstoffbedarf. Somit benötigen sie eine auf Fohlen abgestimmt Fütterung. Zu schnelles Wachstum durch eine intensive Fütterung ist zu vermeiden. Das kann zu Entwicklungsstörungen des Skeletts führen.
„Hufrehe wird durch zu viel Eiweiß ausgelöst“
Das ist nicht richtig. Landläufig wird die Entstehung der Hufrehe fälschlicherweise mit einer Eiweiß-Überversorgung über das junge Weidegrad in Verbindung gebracht. Diese Theorie hat ausgedient – die wahren Übeltäter lauern vermutlich im „Reich“ der Kohlenhydrate. Meistens ist ein „Zuviel“ an Stärke und Zucker der Grund für Hufrehe. Diese Übermengen leicht verdaulicher Kohlenhydrate werden dann nicht, wie gewöhnlich im Dünndarm verarbeitet, sondern in den nachfolgenden Dickdarm weitertransportiert.
„Leistungspferde sollen mit Zuckerwasser gefüttert werden“
Angeblich soll das die Leistungsfähigkeit des Pferdes steigern und wurde als sogenannter Energie-Booster eingesetzt. Allerdings können auch Pferde Karies bekommen. Daher mehr Energie durch den Einsatz von Ölen erzeugen. Öl kann einen Teil des Kraftfutters bzgl. der Energie ersetzen, ohne dabei den Eisweißhaushalt zu belasten.
„Möhrenfütterung erspart die Wurmkur“
Diese Behauptung gehört dem Aberglauben an. Angeblich führt das in den Möhren enthaltene Vitamin A im Pferdemagen zu einer explosionsartigen Vermehrung der Parasiten. Wurden nach der Fütterung dann Würmer ausgeschieden, hielt der unerfahrene Pferdehalter dieses für eine Entwurmung. Handelsübliche Wurmkuren sind unbedingt notwendig, denn nur so Kann eine vernünftige Entwurmung gewährleistet werden.